2017-03-292017-03-2919922007-03-30ISBN 3-596-27396-Xhttps://sfbs.tu-dortmund.de/handle/sfbs/1070Anmerkung des Umsetzungsdienstes: Das Werk ist zitierfähig. Der Text wurde übernommen, vom Umsetzungsdienst wurde nur die Seitenzählung nachgetragen.Bachelards Interesse gilt den einfachen poetischen Bildern, die den Leser eines Gedichts oder eines Romans beunruhigen, ihn nicht mehr loslassen, »in ihm Wurzeln schlagen«. Woher rührt diese Macht des Bildes? Die Psychoanalyse hat - z. B. mittels der Traumdeutung - versucht, das Bild intellektuell aufzulösen und auf einen verborgenen Wunsch zurückzuführen. »Der Analytiker erklärt die Blume aus dem Dünger«, hält Bachelard dem entgegen; seiner Auffassung nach ist das poetische Bild etwas absolut Ursprüngliches, die Einbildungskraft daher eines der tiefsten menschlichen Vermögen. Um diese These zu untermauern, untersucht Bachelard einfache, zumeist positiv besetzte Bilder des Raumes, die in den Dichtungen aller Sprachen häufig wiederkehren. Zunächst Bilder intimer Räumlichkeit: das Haus, der Schlupfwinkel, die Höhle; sodann die »Häuser der Dinge«: Schubladen, Truhen, Nester und Muscheln; schließlich der Gegensatz von Drinnen und Draußen und das Bild der Rundheit. In unakademischer, selbst wiederum bildhafter Sprache begründet damit Bachelard ein Verfahren vergleichender Literaturwissenschaft, das prinzipiell von jedem Leser nachvollziehbar ist: eine Theorie des »Widerhalls« von Literatur im Geiste des Lesers.deDieses Werk wurde mit freundlicher Genehmigung des Verlages in PC-lesbare Form für Sehgeschädigte übertragen. Dem Nutzer ist es nicht gestattet, Kopien davon anzufertigen, an Dritte weiterzugeben oder sie zu gewerblichen Zwecken zu verwenden. Der Nutzer haftet für jeglichen Schaden, der durch Missbrauch der Blindenausgabe dem Verlag entsteht.Sprach- und LiteraturwissenschaftPoetik400Poetik des RaumesLa poétique de l'espaceText