Bürger, ohne Arbeit

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2008-10-27T13:43:14Z

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Vollbeschäftigung als Anspruch, immer mehr Menschen ohne Lohnarbeit - diese Diskrepanz drängt so viele Bürger an den Rand der Gesellschaft, daß alte Modelle von Marktwirtschaft und Politik sich als untauglich erweisen. Wolfgang Engler plädiert daher für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft, damit individueller Lebenssinn und Bürgerrechte nicht mehr vom Diktat der Arbeit bestimmt werden. Solange die Wirtschaft alle Lebensbereiche dominiert und die Politik sich nur noch als deren Erfüllungsgehilfe sieht, führt kein Weg aus der Krise. Die gängigen neoliberalen Rezepte versagen zwangsläufig; weder das Einfrieren von Löhnen, die Ausweitung von Arbeitszeit noch die Demontage der Sozialsysteme werden jedem Bürger die Chance auf Erwerbsarbeit verschaffen. Englers Analyse zeigt, wie angesichts des immer größeren Widerspruchs zwischen Produktivität, Wachstum und Beschäftigung Bürger ihre Existenz auch ohne Lohnarbeit sichern und die persönliche Würde wahren können. Der hierzu nötige Umsturz unserer Wirtschaftsgesellschaft läßt sich nicht von den politischen oder gesellschaftlichen Eliten bewerkstelligen, sondern hängt vom Willen jedes einzelnen ab. Erst wenn jeder die eigene Urteilskraft wiederentdeckt, finden wir zurück zur Keimzelle des Politischen und können neue Modelle der Lebensführung und des sozialen Zusammenhalts entwickeln.

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Originaltext vom Verlag; nicht vom SfBS bearbeitet.

Keywords

Soziologie, Gesellschaft, Arbeit, Soziale Marktwirtschaft, Arbeitslosigkeit

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