Zur Lebensqualität Erwachsener mit geistiger Behinderung in verschiedenen Wohnformen

Date

2010-10-27

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Welche Wohnformen tragen dazu bei, dass Menschen mit geistiger Behinderung in ihrem Alltag die bestmögliche Lebensqualität erfahren? Wie prägen objektive Wohnbedingungen die Verhaltensweisen und das subjektive Wohlbefinden dieser Menschen? Die Verfasserin stellt ein Forschungsprojekt vor, welches die Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung in einer gemeindeintegrierten, in einer anthroposophisch orientierten Wohneinrichtung sowie in der Langzeitstation einer psychiatrischen Einrichtung vergleicht. Ihr Fazit: am besten geeignet sind heterogen zusammengesetzte Wohngruppen von erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung in kleinen Einheiten und in normalen Wohngegenden. Selbst nach jahrelanger Verwahrung in der Klinik erzielen Menschen mit schwerer geistiger Behinderung nach ihrem Umzug in eine gemeindeintegrierte Wohngruppe deutliche Lernfortschritte und erschliessen sich dadurch neue Möglichkeiten, am normalen Erwachsenenleben teilzuhaben. Dieser Tatsache steht eine wenig erfreuliche entgegen: Sowohl in der Schweiz wie in Deutschland sind Kräfte von Fachleuten, Angehörigen und Verbänden zurzeit stark gebunden durch sozialpolitische Verteidigungskämpfe, in denen Erreichtes immer werden neu begründet werden muss. Wirtschaftlichkeitsdenken verhindert, dass Menschen mit(geistiger) Behinderung in allen Lebensbereichen ihren Mitmenschen gleichgestellt leben können, und dominiert die Diskussion um ihre Lebensbedingungen.

Description

Originaltext vom Verlag; nicht vom SfBS bearbeitet.

Keywords

Behindertenpädagogik, Geistige Behinderung, Lebensqualität, Wohngemeinschaft, Wohnform

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